Aleph, Null und XXII

Über das Thema Aleph und die Zahlen 22, 23 und 0 habe ich mich bereits an verschiedenen Stellen ausgelassen ohne es jedoch unmittelbar zum Hauptthema zu machen. Daher an dieser Stelle ein älterer Text, dessen Inhalt zum Teil bereits in andere Texte eingeflossen ist:

Es lohnt sich manchmal doch, schlechte Bücher zu lesen, findet man doch auf dem offensichtlichen Weg des Irrtums manche Wahrheit. Die Rede ist hier von einer der meist tabuisierten Zahlen der Kaballa, die 22. Warum tabuisiert, wo doch die Anzahl der Buchstaben des Altphönizischen Alphabets bedeutungsvoll genug sein sollte? Nun, Aleph ist im Tarot der Narr und die ihm dort zugeordnete Zahl ist die im römischen Zahlensystem nicht existente 0. Warum dieses? Es hat damit zu tun, dass diese Karte sowohl die erste als auch die letzte der Trümpfe ist. Sie steht sowohl vor der I, dem Magier, als auch hinter der XXI, dem Universum. Von dieser Auffassung ausgehend liegt es sogar näher, dem Narren eine XXII zuzuordnen, da ja wie gesagt, die Null im Römischen Zahlensystem nicht existiert.

Die Null hat im Grunde eine schwierige Karriere hinter sich, die ihrerseits als ein Hinweis auf das Alter des Tarot, wie wir ihn kennen angenommen werden könnte. Obwohl bei den Indern schon (schon ?) im 8ten Jahrhundert n.Chr. im Gebrauch und seit dem 12ten Jahrhundert durch lateinische Übersetzungen arabischer Schriften bekannt, setzte sie sich erst im 15ten Jahrhundert in Europa allgemein durch. Der praktische Wert dieser Neueinführung ist verkürzt ausgedrückt folgender: Das römische Zahlensystem ist im Grunde ein sehr archaisches, das sich problemlos auf Einkerbungen in Stäben zurückführen lässt. Um kompliziertere Rechenoperationen im Dezimalsystem ausführen zu können bediente man sich im Altertum eines Rechenbrettes, dem Abakus (nicht zu verwechseln mit dem Soroban, dem Rechenschieber). Es handelt sich um eine Art Schachbrett, wo jede Dezimalstelle mit einer senkrechten Reihe Quadrate besetzt ist. Auf diesen Quadraten wurde mit Steinen operiert. Die maximale Anzahl innerhalb eines Feldes war logischerweise 9. Ab 10 wurde das nächste Dezimalfeld mit einem entsprechenden Stein besetzt und das davorliegende frei. "Null" leitet sich von lat. "Nullus" ab, mit der Bedeutung "Keiner".

Im Grunde rechnete man auf diesem Abakus genau in der selben Technik wie wir heute mit unseren "arabischen" Ziffern. Allerdings war seinerzeit zusätzliche Denkarbeit zu leisten, wenn man das Ergebnis schriftlich fixieren wollte, denn man musste von einem Symbolsystem, dem Abakus, auf ein anderes Symbolsystem, den Ziffern, übertragen. Selbst bei den weniger umständlichen Schrift/Ziffernsystemen, etwa dem der Hebräer konnte man nicht einfach "auf dem Papier" rechnen, denn es gab kein Zeichen für die nichtbesetzten Dezimalstellen.

Darüber hinaus hätte auch weiterhin die Notwendigkeit bestanden, für immer größere Zahlen immer mehr Zusatzzeichen für hinzugekommene Dezimalstellen zu erfinden. Man begegnete diesem Problem auf vielfältige Weise, etwa mit der Neuerfindung oder Andersschreibung von Buchstaben (z.B. Hebräisch), oder auch Punkten und Strichen über, unter und neben den Zeichen (z.B. Griechisch und Arabisch).

Ich fasse zusammen: 1. Die Einführung der Null als Zeichen für die nichtbesetzten Dezimalstellen, übertrug gewissermaßen das alte Rechenbrett direkt aufs Papier, oder Tafel, oder Wand oder jeden beliebigen Ort an dem sich Schriftzeichen anbringen lassen. Also: der Abakus wurde in die Schrift übertragen und war damit jederzeit an jedem Ort verfügbar. 2. Gleichzeitig wurde die Fehlerquelle der Symbolübertragung eliminiert, weil man jetzt beim Rechnen direkt schrieb. Und 3.: Der Abakus wurde gewissermaßen unendlich groß, weil jetzt unendlich viele Dezimalstellen zur Verfügung standen. Und für all dies bedurfte es lediglich zehn Ziffernzeichen!

Es mag schon sehr überraschen, dass die Einführung der Null so lange gebraucht hat.

Die Null sorgte in der Folge noch für einige Verwirrung und das mag nun wieder zum Charakter des Narren passen. Zum Beispiel erwies es sich als notwendig, sämtliche Skalen (etwa Lineale) mit der Null beginnen zu lassen und nicht mit der Eins, woraufhin sich einige ältere Berechnungen als falsch erwiesen (z.B. das Geburtsjahr Christi, wem was dran liegt). Seitdem unterscheidet die Mathematik zwischen Kardinalzahlen (Werte, etwa: 1, 10, -3) und Ordinalzahlen (erstens, zweitens, drittens). Dieser Unterschied hat viel mit solchen Scherzfragen zu tun wie "wie alt bin ich an meinem ersten Geburtstag".

Letztlich wird es die Entdeckung der negativen Zahlen gewesen sein, welche die Position der Null an den Anfang der Skalen der natürlichen Zahlen, bzw. in die Mitte zwischen beiden Skalen notwendig machte. (Man könnte Ordinalzahlen wie "erstens", "zweitens" usw. als Relikte einer alten Zahlenauffassung ohne die Null bezeichnen. Ja, dieses alte Zahlensystem lebt in den Aufzählungen gewissermaßen weiter, hat aber eben mit der Zeit Ihre Brauchbarkeit als Mathematisches Werkzeug eingebüßt).

Liber AL 1:22: "(...) Machet da keinen Unterschied zwischen irgendeiner Sache und irgendeiner anderen Sache; denn dadurch kommet Schmerz". Ein trickreicher Satz! Nur zu schnell hält man ihn für eine moralische Anweisung. Um Himmels Willen keinen Schmerz! Aber, dies sind die Spielregeln und genau, wenn ich mich dran halte, dann kommt der Schmerz und der heißt und die Zahl 23, eine noch beinahe mehr tabuisierte Nummer. Was ist das für ein Schmerz? "(...) unter Schmerzen sollst du deine Kinder gebären (...)" Gen.3.16.. Also Geburtswehen. Die Mutter gebiert den Sohn, das gebiert die . Luft Narr Aleph, diese Analogie ist bekannt. Wie kommt es dazu ? Liber AL 2:22: "Ich bin die Schlange, die Wissen und Wonne gibt, und ich schüre die Herzen der Menschen mit Trunkenheit". Und die will erst mal gefunden werden. Liber AL 2:6: "(...), doch deshalb ist das Wissen um mich das Wissen vom Tod". Tod ist XIII (System der Sphären) und der will gewissermaßen überwunden werden (zum System der Kristalle). Es ist die Einführung einer neuen Spielregel oder die Entdeckung eines weiteren Gesetzes, wie man will. Dann 23: "Ich bin die geheime Schlange, zusammengerollt zum Sprung (...)"(Liber AL 2:26). Wie aber kommt es zur 22? Nichts einfacher als das, man nimmt einfach eins weg. Und so hat man ganz schnell die Basisformel für , die 12 (XII) ist. Die Schlange stelle man sich als sich zusammenziehend vor, quasi eine leere Hülle. Die Hülle allein beschreibt übrigens die Form des hebräischen Alephs, vorrausgesetzt man nimmt sich die Freiheit, sie in ein Quadrat zu passen. Ich hatte hier ein weiteres Gesetz vermutet, aber noch keines gefunden.

Aber beschreibt obiges nicht eher das Verschwinden der in das Element ? Sicher! Nun, spätestens hier sollte man sich nochmals vor Augen führen, dass die Entdeckung der Dinge der Entstehung der Dinge "zeitlich" entgegengesetzt verläuft. Also braucht es nichts weiteres, als "den Film rückwärts laufen zu lassen" und schon haben wir die Geburt der Luft aus dem Wasser. Diese Luft übrigens bleibt noch undefiniert. Sie ist sozusagen "nicht messbar".

Und es ist eine "labile" Form der 22, was man aber vom Wesen der erwarten könnte. Es gibt aber Stabile Versionen der 22. Da ist zunächst das Herz, welches wahrscheinlich mit dem Herz auf den Spielkarten identisch ist. Auch das Herz des zerstückelten Dionysos, welches Zeus in einer Schachtel übereicht wurde und das Herz Jesu scheinen damit in Verbindung zu stehen. Füge 5 hinzu und du hast Priaphus mit 27. Wie, etwa 26? ? Ja, aber das sollte Thema des Widders sein.

Eine weitere stabile Erscheinungsform verbindet die 22 mit allen 3 Erdzeichen. Und vielleicht findet sich hier auch eine Erklärung für = "Ochse" was eine Assoziation mit nahe legt. Die Rede ist von dem Pentagramm (oder nennen wir es hier lieber "Fünfstern")! Angeblich soll der Griechisch/Römische Buchstabe A eine Glyphe des Pentagramms sein. Das erste Erdzeichen welches ich hier anbringen will ist . Es wird mit dem in Verbindung gebracht und hier komme ich auch in leichten Wiederspruch zu Vorhergesagtem, da ich ab hier die hebräischen Zahlenwerte benutze und nicht die Römischen (also nicht 9, sondern IX). In welchem Falle das eine oder andere gilt und wie und auf welcher Ebene muss noch geklärt werden.

Ich rede also hier vom Jod und der Zahl 10 und dies ist der Geierkopf der Maut ( Hand mit fünf Fingern) , welcher die zwei s des Tetragramms bestätigt (zwei mal der Wert 5) und damit auch das als Kürzel für das ganze Tetragramm [kurz dazwischen: 10 X 4 (Sephira Chesed) (als Iovus) auf die eine oder andere Art].

Nachtrag: Ich habe später festgestellt, dass tatsächlich zu Chookmah gehören muss, was auch meines Wissens nach den traditionellen Zuordnungen entspricht. (G.H. 2003)